Stress bei Präsentationen im Rahmen von Kolloquien führt oft zum Vergessen von Rückmeldungen.
Forschungsvorhaben im Rahmen von Kolloquien vorzustellen, ist Teil des Forschungsprozesses an Hochschulen. Doktorierende oder Masterstudierende erhalten dabei nicht nur von den Betreuungspersonen der Arbeiten, sondern auch von Peers oder anderen Fachpersonen ein Feedback auf den Stand ihrer Forschungsarbeit. Da die Präsentation in der Regel von den Studierenden als sehr stressig erlebt wird, geht vieles der Rückmeldungen verloren, weil sie nicht alle in Erinnerung behalten werden können. Der Vergessenseffekt war bei einer Studie umso grösser, je mehr Feedback erhalten wurde und je länger die Zeit war, bis das Feedback schriftlich notiert wurde (Elfering, Grebner & Wehr 2012).
Was ist zu tun, damit alle Rückmeldungen nach mündlichen Präsentationen erinnert werden? Was sich banal anhört, aber häufig nicht gemacht wird, ist: Es ist wichtig, das Feedback nach der mündlichen Vorstellung mit einem Aufnahmegerät aufzunehmen oder schriftlich ein Feedback-Protokoll führen zu lassen, damit diese Informationen nicht verloren gehen. Wichtig ist ausserdem, sich mit den Feedback Gebenden darüber auszutauschen, ob das Feedback richtig verstanden wurde.
Quelle:
Elfering, A., Grebner, S. & Wehr, S. (2012). Loss of Feedback Information Given during Oral Presentation. In: Psychology Learning and Teaching. Volume 22. S. 66–76.