In der verfügbaren Zeit Lernergebnisse erreichen
Nichts ist ärgerlicher als mitten in der Arbeit mit Studierenden vom Ende der Unterrichtseinheit überrascht zu werden. Wenn Sie das vermeiden möchten, helfen Ihnen folgende Maximen:
- Sehen Sie möglichst viel Zeit für Aktivitäten der Studierenden vor, denn aktive Auseinandersetzung mit der Thematik bringt die Studierenden am meisten weiter.
- Gliedern Sie Inhalte und Arbeitsphasen nach „must“ (für die Studierenden zwingend notwendig, um die Lernergebnisse zu erreichen), „should“ (relevant für den späteren Anwendungszusammenhang der Studierenden) und „could“ (interessant bzw. motivierend für die Studierenden).
- Setzen Sie bei der Planung Prioritäten ausgehend von den Learning outcomes.
- Für Informationen Ihrerseits gilt: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Geben Sie den Studierenden Vertiefungsmöglichkeiten für ihre Selbststudienzeit an.
- Arbeiten Sie mit Pufferzonen.
Bei Einzel- und Gruppenarbeiten brauchen Sie diese, falls es länger dauert. Und bei Beiträgen Ihrerseits brauchen Sie sie für Verständnisfragen und Diskussion.
- Lassen Sie bei der Umsetzung auf alle Fälle genügend Zeit für Assessment und Zusammenfassung übrig – kürzen Sie lieber Ihre Vorträge bzw. Impulse.
- Planen Sie mit didaktischen Weichen.
D.h.: bereiten Sie eine methodische Alternative zum geplanten Vorgehen vor („Plan B“), falls etwas nicht funktioniert bzw. die Studierenden unter- oder überfordert sind.
Wenn dennoch eine Diskussion oder Gruppenarbeit erheblich länger dauert als Sie das geplant hatten: entscheiden Sie nach Ihren Prioritäten, ob sie eine Phase gegen Ende der Lehrveranstaltung kürzen bzw. streichen oder aber die aktuelle Phase beenden werden.
Und wenn Sie sich nicht sicher sind: beziehen Sie auch die Studierenden mit ein, indem Sie ansprechen, was diese verpassen, wenn der Veranstaltungsplan zugunsten der aktuellen Phase gekürzt werden muss.
Zum Weiterlesen:
Meyer, H. (2007): Leitfaden Unterrichtsvorbereitung. Berlin: Cornelsen. 7. Auflage.
