Wie Studierende selbständig und autonom ihr neu gewonnenes Wissen «verwalten» und strukturieren können
Studierende ein Lernportfolio erstellen zu lassen ist didaktisch anspruchsvoll und bedarf einer genauen Planung auf Seiten der Lehrenden. Nur so können sich die Studierenden in gezielten Selbstlernphasen Wissen aneignen und dieses gewinnbringend dokumentieren und ihre Lernfortschritte transparent machen.
Ein Lernportfolio ist eine Sammlung von schriftlichen Arbeitsdokumenten der Studierenden anhand derer Wissensstand als auch die Leistung der Lernenden aufgezeigt als auch überprüft werden können. Der Umfang des zu lernenden Stoffes kann variieren, kürzere Lernsequenzen oder ganze Module können mithilfe des Lernportfolios dokumentiert werden. Das Lernportfolio ist somit Lern- und Prüfungsinstrument zugleich. Das Ziel des Lernportfolios ist in beiden Fällen, dass die Studierenden eigenständig und reflektiert Inhalte erarbeiten und diese so aufbereiten, dass sie auch für Aussenstehende nachvollziehbar sind.
Wer den Einsatz eines Lernportfolios plant, der sollte bei der Planung und Durchführung verschiedene Aspekte beachten:
- Was soll das Portfolio bezwecken und welche Lernziele sollen damit erreicht werden?
- Wie binde ich das Lernportfolio in meine Lehre ein? Sequenziell, über die ganze Veranstaltung hinweg oder als verbindendes Element zwischen mehreren Modulen bspw.?
- Welche formalen Kriterien sind relevant? Papier, Online, digital?
- Will ich als Lehrperson eng begleitend aktiv werden oder lediglich das Resultat zu sehen kriegen, in dem ich einen klaren Auftrag verteile, der erfüllt werden muss?
- Wie will ich das Portfolio beurteilen?
Quelle:
Annette Richter (2006): Portfolios im universitären Kontext: wann, wo, wie? Eine andere Bewertungsgrundlage in Seminarraum. In: Brunner et al. (Hrsg.): Das Handbuch Portfolioarbeit : Konzepte, Anregungen, Erfahrungen aus Schule und Lehrerbildung. Friedrich Verlag. Seelze-Velber.