Anregungen für die Teilnehmeraktivierung
„Wer mitmacht, lernt am besten“ - ein Erfolgsrezept der aktuellen Didaktik ist die Aktivität der Lernenden. Doch Studierende bleiben trotz dieser Aufforderung oft passiv, was Lehrveranstaltungen zu einer zähen und für Dozierende wie Studierende mühsamen Angelegenheit macht.
Folgendes könnte es den Studierenden erleichtern, sich aktiv zu beteiligen:
- Fordern Sie die Teilnehmenden schon einige Wochen vor der Veranstaltung auf, ihre Interessen, Ziele und ggf. sogar bevorzugten Arbeitsformen zu nennen. (Fragen Sie aber nur bezüglich dessen, was Sie auch beeinflussen können!)
- Lassen Sie bei der Planung Zeitfenster offen, in denen die Teilnehmenden selber entscheiden können, was sie tun möchten.
- Lassen Sie die Teilnehmenden bei praktischen Beispielen selber Beispiele mitbringen oder erfinden.
- Lassen Sie die Teilnehmenden den Raum so einrichten, wie diese am liebsten arbeiten möchten.
- Vergeben Sie gleich zu Beginn „Jobs“ (s. Didaktipp „Jobkarten“).
- Lassen Sie die Teilnehmenden selber entscheiden, wie sie ihren Kompetenzzuwachs überprüfen möchten.
- Geben Sie den Lernenden ggf. sogar mehrere methodische Alternativen für ihre Arbeit, sofern das möglich ist.
- Legen Sie die Zeit z.B. für Gruppenarbeiten möglichst nur grob fest und fragen Sie stattdessen die Teilnehmenden, wie viel Zeit sie brauchen werden. Fragen Sie nach Ablauf der Zeit nach und geben Sie den Gruppen bei Bedarf noch mehr Zeit.
- Lösen Sie nicht jedes Problem, dass entsteht. Beauftragen Sie stattdessen einen „Krisenstab“ o.Ä., Lösungsvorschläge zu entwickeln.
Das bedeutet: lassen Sie die Lernenden spüren, dass es ihre Lehrveranstaltung ist und nicht die der Lehrperson.
Literatur:
Weidenmann, Bernd (2008). Handbuch Active Training. Die besten Methoden für lebendige Seminare. Weinheim und Basel: Beltz. 2. Auflage