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Ziele visualisieren

von Lydia Rufer

Gemeinsam mit Studierenden konkrete Veranstaltungsziele festlegen

Sei es die Arbeitsweise in einem Seminar, die Qualität von Referaten, die Korrektheit der Gestaltung von Hausarbeiten oder die Art der aktiven Beteiligung von Studierenden – immer wieder kommt es bei der gemeinsamen Arbeit in der Lehre zu Unstimmigkeiten oder Unklarheiten, die nicht selten zu Konflikten oder anderen für die Lehrperson wie die Studierenden aufwändigen Problemen führt.

Wenn Sie Ihr Seminar, Ihre Bewertungen oder Ihre Standards nicht gegen die Studierenden verteidigen, sondern gemeinsam mit ihnen umsetzen möchten, lohnt es sich, zu Beginn einer Veranstaltung gemeinsam Ziele zu setzen.

Hierfür bietet sich eine Zielsetzung in Bezug auf vier Fragestellungen an:

  1. Welches Ergebnis wollen wir in der uns zur Verfügung stehenden Zeit erreichen?
  2. Woran messen wir das Ergebnis?
  3. Für wen tun wir das?
  4. Zu welchem Zweck tun wir das?

Vorgehensweise:

  • Zeichnen Sie eine Zielscheibe an ein Flipchart, eine Tafel oder eine Pinnwand. Teilen Sie die Zielscheibe in vier Teile auf und schreiben Sie die Fragen daran bzw. hinein.
  • Geben Sie den Studierenden jeweils 1-2 Karten und lassen Sie sie ihre Ziele notieren.
  • Bei Bedarf notieren Sie selber vorgegebene learning outcomes und beteiligen sich somit auch an der Zielsetzung.
  • Sammeln Sie die Karten ein und befestigen Sie sie auf dem entsprechenden Viertel der Zielscheibe. Sie können die Studierenden ihre Karten auch selber kleben lassen.
  • Schauen Sie gemeinsam, ob sie in allen Vierteln hinreichend klare Ziele haben und ob alle Ziele miteinander vereinbar sind. Andernfalls gilt es Lösungen zu suchen.

Varianten:

  • Sie können die Zielsetzungen der Studierenden in Kleingruppen vorbereiten lassen. Das gibt ihnen mehr Zeit zum Nachdenken, kostet aber mehr Zeit.
  • Sie können erst selber die Veranstaltungsziele vorstellen und dann die Studierenden ihre Ziele ergänzen lassen. Das spart Zeit, vermindert aber wahrscheinlich die aktive Beteiligung und auch den Eindruck der aktiven Mitgestaltungsmöglichkeiten für die Studierenden.

Literatur:

Funcke, Amelie und Havenith, Eva (2013). Moderations-Tools. Anschauliche, aktivierende und klärende Methoden für die Moderations-Praxis. Bonn: managerSeminare Verlags GmbH. 3. Auflage