Wie Sie Ihre Studierenden dazu bringen, selber zu denken und Probleme zu lösen
- „Ich verstehe das nicht. Können Sie mir das schnell erklären?“
- „Ich kann das nicht. Können Sie mir schnell zeigen, wie ich das machen soll?“
- „Ich finde das nicht. Können Sie mir schnell sagen, wo ich suchen soll?“
Das sind häufige Fragen von Studierenden. Sie gehen von drei wenig hilfreichen Prämissen aus:
- Der Annahme der eigenen Unfähigkeit. Wenn Studierende davon ausgehen, dass sie etwas prinzipiell nicht ohne Hilfe können, werden sie es auch nicht lernen.
- Der Annahme, dass es ihnen etwas hilft, wenn die Lehrperson ihnen eine Antwort bzw. Lösung gibt.
- Der Annahme, dass das Lernen „schneller“ geht, wenn die Lehrperson ihnen hilft.
Wenn Sie diese Annahmen ändern möchten, bedarf es keiner langen Reden: antworten Sie einfach nicht. Sondern fragen Sie lösungsorientiert nach:
- „Woran würden Sie denn bemerken, ob sie es verstanden haben?“ oder
„Wann hätten Sie denn den Eindruck, es verstanden zu haben?“ - „Welches Ergebnis möchten Sie denn erreichen?“ oder
„Wann hätten Sie denn den Eindruck, es zu können?“ - „Wo haben Sie denn schon gesucht?“ oder
„An welchen Orten könnten Sie denn suchen?“
Ausgehend von diesen Fragen können Sie immer detaillierter nachfragen und ihre Studierenden so dazu bringen darüber nachzudenken, wie sie die gestellte Frage alleine klären oder das Problem alleine lösen können. Meist können sie das durchaus, wenn sie von Ihnen dabei unterstützt werden, die Frage zu präzisieren bzw. das Problem zu analysieren.
Literatur:
Röhrig, Peter (Hrsg.). Solution Tools. Die 60 besten, sofort einsetzbaren Workshop-Interventionen mit dem Solution Focus. Bonn: Manager Seminare. 4. Auflage. In diesem Buch finden Sie Dutzende an Techniken, die Menschen dazu bringen, selber zu denken und Lösungen zu finden.