Free cookie consent management tool by TermsFeed
...

Sieben Maximen zum lernunterstützenden Lehren

von Lydia Rufer

Wissen Sie noch, wie Sie selber im Studium gelernt haben? Hiervon auszugehen kann Ihnen helfen, Ihre Lehre mit wenig Aufwand erfolgversprechend zu gestalten.

Grundgedanke für gute Lehre ist nicht mehr, wie wir möglichst viel Stoff an die Lernenden herantragen, sondern wie wir sie optimal beim Lernen unterstützen können. Das funktioniert besonders gut, wenn Sie als Lehrperson davon ausgehen, wie Lernen funktioniert. A. Böss-Ostendorf und H. Senft haben hierzu sieben Maximen entwickelt:

  1. Heranführung: Fragen Sie nach dem Vorwissen Ihrer Studierenden und führen Sie sie von dort aus an neue Zusammenhänge heran. Denn Menschen können Neues nur ausgehend von bereits Bekanntem lernen.
     
  2. Herausforderung: Planen Sie Lernwiderstände ein und unterstützen Sie die Studierenden mit Geduld dabei, diese zu überwinden. Denn Lernen zerstört bisherige Sichtweisen und schafft damit Unsicherheit.
     
  3. Stoffmenge: Richten Sie die Stoffmenge an den Lernfortschritten der Studierenden aus und vermitteln Sie lieber "immer ein wenig mehr" als "alles auf einmal". Denn eine zu grosse Menge an Stoff auf einmal erschreckt und überfordert Lernende.
     
  4. Relevanz: Wecken Sie Interesse, indem Sie den Nutzen des zu Lernenden ansprechen und interessante Zusammenhänge herstellen. Denn Menschen lernen nur was sie interessiert.
     
  5. Auftragsformulierung: Geben Sie den Studierenden konkrete und präzise Lernaufgaben (z.B. "zusammenfassen", "berechnen" oder "grafisch darstellen"). Denn "Lernen" ist keine Tätigkeit und die Studierenden wissen oft nicht, wie sie etwas am besten lernen können.
     
  6. Ordnung: Strukturieren Sie die Inhalte und Ihre Lehrveranstaltung gut oder lassen Sie sie die Studierenden strukturieren. Denn Menschen können nur lernen was eine für sie erkennbare Struktur hat.
     
  7. Repetition: Arbeiten Sie mit Wiederholungen in Ihren Lehrbeiträgen und mit Wiederholungsaufgaben für die Studierenden. Denn was nicht häufig im Gehirn abgerufen wird, gerät schnell wieder in Vergessenheit.

Sind Sie sich trotz dieser Maximen nicht sicher, wie Ihre Studierenden lernen und wie Sie sie dabei unterstützen können? Dann könnten Sie sie einfach fragen.

Zum Weiterlesen:

Böss-Ostendorf, Andreas und Senft, Holger (2010). Einführung in die Hochschul-Lehre. Ein Didaktik-Coach. Opladen & Farmington Hills: Barbara Budrich (UTB) 

Creative Commons Lizenzvertrag
DidakTipps.ch der Hochschuldidaktik Universität Bern steht unter einer Creative Commons Lizenz.