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«Das ist doch kein Problem!?»

von Lydia Rufer

Wie Sie sinnvolle Problemstellungen für Ihre Studierenden entwickeln

Wie Sie sinnvolle Problemstellungen für Ihre Studierenden entwickeln

Eine wirksame Methode, um Handlungskompetenz von Studierenden zu fördern, ist sie gemeinsam konkrete Probleme bearbeiten zu lassen. Doch das funktioniert nicht immer: mal sitzen Studierende gelangweilt vor der Problemstellung und quälten sich mühsam zu einem Ergebnis, mal schätzen sie das Problem vollkommen falsch ein, mal verfallen sie in frustriertes Schweigen oder kommen zu keinem sinnvollen Ergebnis.

Wie kann das geschehen?

Probleme sind etwas sehr Individuelles. Sie müssen in diverser Hinsicht auf die Studierenden zugeschnitten sein:

Subjektive Bedeutsamkeit

Was für einen Menschen nicht relevant erscheint bzw. ihn potentiell betrifft, wird ihn nicht interessieren.

Authentizität und Alltagsnähe

Man muss sich ein Problem vorstellen können, d.h. es muss einen Bezug zu Bekanntem bzw. dem eigenen Lebensalltag haben.

Angemessene Komplexität

Ein Problem muss so überschaubar sein, dass man es als Problem überhaupt erkennen kann – aber so gross, dass man es nicht lösen kann, ohne sich mehr Informationen zu beschaffen als man derzeit hat.

Exemplarischer Charakter

Es muss sich für die Studierenden lohnen, über das Problem nachzudenken bzw. es zu lösen. Entweder weil ihnen ein ähnliches Problem im späteren Berufs- oder Studienalltag immer wieder begegnen kann, oder weil der Vorgang des Problemlösens bei den Leistungsnachweisen eine Rolle spielt.

Diese Spezifika von Problemen zeigen, dass Sie Problemstellungen für Ihre Studierenden sehr sorgsam erstellen bzw. auswählen müssen, damit diese den Studierenden ein sinnvolles und motiviertes Bearbeiten ermöglichen.

Literatur:

  • Dörner, Dietrich (1987). Problemlösen als Informationsverarbeitung. Stuttgart: Kohlhammer. 3. Auflage.
  • Jonassen, David H. (2011). Learning to Solve Problems. A Handbook for Designing Problem-Solving Learning Environments. New York/London: Routledge.